Freitag, 22. August 2014

The beautiful north of philippines

Nach einigen Stunden Busfahrt sind wir nun in Puerto Princessa angelangt und sollten unseren Flug zur Ausreise checken, da unser Visum in ein paar Tagen ausläuft.


Ein wenig geschockt von der Zivilisation einer Stadt, aber dennoch den Luxus von fließend Wasser genießend, sehen unsere Dialoge in den nächsten zwei Tagen folgendermaßen aus:

D: Wie schautsn mit Flug buchen aus?
A: I waß net, i lies nur des Kapitel fertig.
D: ok

2 Stunden später

A: Gemma Flug buchen?
D: Jo, aber zerst wos essen, i hob hunger.
A: jo i eh a

2 Stunden später

D: Wann buch ma den Fug?
A: Waß net... Morgen? Reicht a oder?
D: I waß net.

2 Stunden später

A: Oder vielleicht sollt ma do zum Flughafen schaun?!?
D: Maaaaa, ok.

½ Stunde später (vor dem Schalter der Philippine Air)

D: Wie spät isn?
A: 5e
D: De hom scho zua!
A: Scheiße

Jetzt sitz ma vorm Lappi und schaun blöd drein, weil alle Flüge von Puerto Princessa nach Manila ausgebucht sind. Wir könnten zwar ein Boot nehmen, das uns in knapp 2 Tagen (und somit rechtzeitig vor dem Ablauf unseres Visums) bis in die Hauptstadt schippert, aber so dringend müss ma jetzt a net weg von do.

Na dann – Visum ein weiteres Mal verlängern. Leichte Verärgerung macht sich allerdings aufgrund der, na sagen wir mal kreativen, Preisgestaltung bei uns breit.
30 Tage Verlängerung bis 59 Tage: 50€
30 Tage Verlängerung nach 59 Tagen: 100€

(60 Tage Verlängerung nach 59 Tagen: 108,33€)

Den Typen würd i gern kennenlernen, der si des ausgedocht hot! Mit dem is sicher a Gaude!!!
Mit knirschenden Zähnen und dem Bewusstsein, dass es ab jetzt nur mehr Wasser und Brot geben wird, zahlen wir nun ein kleines Vermögen für dieses Visum. Nachdem wir jetzt unterzuckert und grantig sind gemma glei amol a Curry futtern! Gottseidank ist der Koch in unserer Unterkunft (übrigens die erste Lonely Planet Bleibe, die wir bezogen haben) richtig gut und somit sind wir wieder eins mit dem Universum.

Sodala: Was machen wir? Norden? Richtig!

Flieger nach Manila geht in einer Woche – dann die Reisterrassen und Trekking. Klingt super! Aber was machen bis dahin?

Einerseits haben wir überhaupt keine Lust uns unter das gemeine Urlaubervolk zu mischen und andererseits – wenn wir schon da sind sollten wir uns den Underground River, eines der neuen Weltwunder der Natur, nicht entgehen lassen.







Ein wunderschönes Naturschauspiel, jedoch wie erwartet sehr überlaufen.


Nach der Ankunft in Manila und insgesamt 18 Stunden Busfahrt (mit einer Übernachtung in Baguio) sind wir nun in Sagada. Was wir noch nicht wissen ist, dass es dieser Ort es in unsere Top 3 Liste schaffen wird.






Sagada ist ein kleiner, ruhiger Ort in den Bergen auf einer Höhe von etwa 1.600 m wo man alles zu Fuß beschreiten kann. Zahlreiche Wasserfälle, Reisterassen, das Echo Valley mit den Hängenden Särgen sowie diverse Höhlen. Dieser Ort und seine Umgebung haben etwas Magisches.

Sunrise Viewpoint
Echo Valley - Kinder beim Flusskrebse fangen
Zum Wasserfall von Bomod-ok sind wir ca. eineinhalb Stunden durch wunderschöne Reisfelder und ein kleines traditionelles Dorf dessen Volksstamm den Igorot angehört marschiert. Die Igorot waren früher Kopfjäger und wie wir uns haben sagen lassen werden Gewaltverbrechen auch heute noch auf ihre Art und Weise bestraft. Wenn eine Person durch Mord ihr Leben verliert, dann wird dem Leichnam eine Waffe mit ins Grab gelegt damit sie sich rächen kann. Der Mörder wird dann in der Regel ein paar Tage später tot aufgefunden - er wurde vom Geist des Opfers gekillt, weshalb klarerweise keine weiteren Untersuchungen durch die Polizei notwendig sind. (kein Scherz!!!). 

Das Seil dient zum Transport von Gütern hinunter ins Dorf



Das älteste traditionelle Haus des Dorfes
Das Bild unten stellt den Versammlungsplatz dar. Hier treffen sich  die Ältesten eines Clans um wichtige Entscheidungen zu treffen. Sie bringen beispielsweise verhaltenskreative Jugendliche wieder in die Spur, was laut Guide in vernünftigen ruhigen Gesprächen erreicht wird (kann i ma gut vorstellen - da Oberhäuptling setzt si mitn Kevin zammen: dududu!!! So geht des aber net Burschi gö?).


Da es mehrere Clans in jedem Dorf gibt und jeder Clan seine eigenen Entscheidungen trifft, dürften - so dachten wir uns - Konflikte unausweichlich sein. Aber weit gefehlt! Laut unserem Guide (eigentlich wars eine Frau, aber ich weiß nicht wie man "Guide" gendert... bin für Vorschläge offen) herrscht hier Friede, Freude, Eierkuchen! Ein wenig nachhaken genügte jedoch, um herauszufinden, dass in den Hügeln hinter den Reisfeldern, einige bewaffnete Rebellen leben und man als Tourist die dortige Brücke nicht überqueren sollte. Die letzten Entführungen liegen schließlich nur ein paar Jahre zurück.
In den Reisfeldern hausen nicht nur Schnecken und Schlangen - hin und wieder verirren sich auch ein paar Flip Flops

 Bomod-ok Wasserfall
Die Igorot wollten nach ihrem Ableben nicht unter der Erde liegen und somit wurde der Ort Sagada durch seine Totenbestattung und den hängenden Särgen weltweit bekannt. Nicht nur an Felswänden sondern auch in Höhlen sind noch vor Jahrzehnten Särge gestapelt worden. Es gibt aber auch Friedhöfe in Sagada und heute werden die Toten durch die Kirche christlich begraben.


Särge in Höhlen
Die große Menge halb zerfallener Särge und die rund herum liegenden Knochen bieten uns einen sehr krassen Anblick.

Echo Valley - Hängende Särge
Friedhof von Sagada
In Sagada herrscht nachts ein Ausgehverbot, da Touristen versucht haben Knochen aus Särgen als Souvenier zu entwenden. 

Beautiful landscape around Sagada

Schalten Sie auch beim nächsten Mal wieder ein, wenn es bei uns heißt: 
Kopfjäger - Judgement Day, 
UNESCO - ich ess Reis auf Terassen 
Entenembrios - gesalzen mit ein wenig Essig







Sonntag, 17. August 2014

Von Traumstränden und einer unglaublichen Unterwasserwelt


Coron steht für unglaubliche Island Hopping Touren, glasklare Lagunen und weltberühmte Tauchspots. Obwohl uns die typischen Touri Ausflüge ein kleiner aber schmerzhafter Dorn im Auge sind, wollten wir dennoch die Gegend kennenlernen und kamen nicht drumrum uns einer solchen Tour anzuschließen.

Aber wir hatten mit unseren Ausflügen riesiges Glück, da uns unser Kapitän entweder vor oder nach den größten Touristenströmen zu den Spots brachte. So hatten wir die Umgebung mehr oder weniger für uns allein. (Kayagan Lake, Blue Lagoon, Hidden Lagoon, Baracuda Lake, Siete Pecados, Malcapuya Island)

Was hier zu sehen war bedarf keiner Worte – seht selbst

Kayagan Lake
Skeleton wreck

Baracuda Lake (37°C)

Malcapuya Island
Siete Pecados
Die Crew hat für uns auf dem Boot ein phänomenales Mittagessen gezaubert und am Secret Beach wurde geschlemmt. Dort durften wir eine Betelnuss kauende Origin Local Family kennenlernen, die am Beach eine kleine Strandbar betreibt. Bei der Betelnuss (Areca catechu) handelt es sich um die Saat der Betelpalme. Von ihren Blättern wird Papier gemacht um Tabak und Kräuter einzurollen. Die Früchte werden gemeinsam mit Kalk in Blätter des Betelpfeffers gewickelt und zerkaut. Der Speichel verfärbt sich dadurch rot und bei dauerhafter Anwendung die Zähne schwarz (dementsprechend charmant kommt auch ein Lächeln rüber). Außerdem soll die Betelnuss eine leicht berauschende, anregende und euphorisierende Wirkung haben. Millionen Asiaten genießen die Betelnuss täglich.


Das Familienoberhaupt der 'Traditionals'
Daniel nutzt die Gunst der Stunde und entscheidet sich den Advanced Open Water Diver zu machen (dieser Schein erlaubt ihm tiefer zu tauchen und die im 2 Weltkrieg gesunkenen Wraks zu sehen). Vor 70 Jahren, am 24. September 1944, ist ein US amerikanischer Divebomber vom Typ „F6F Hellcat“ im Zuge der Task Force 38 im Tiefflug über das Meer gedonnerte und hat mit dem ersten Schuss den Rumpf der japanischen Akitsushima zerschlagen. Das von Kawasaki gebaute Schiff sank innerhalb weniger Minuten und kippte auf dem Meeresgrund auf die Steuerbordseite.








Coral Reefs sind weitgehend durch cyanide fishing zerstört. Hierbei werden Zyanidkapseln ins Meer geworfen – durch das sich ausbreitende Gift erblinden die Fische und sind dadurch leichte Beute für die Fischer. Das Zyanid zerstört natürlich auch die Korallen, weshalb vielerorts die berühmten philippinischen Schnorchel- und Tauchgründe zum Teil an Farbe verlieren.

Und weiter gehts nach El Nido in den Norden von Palawan. Eine kleine Fischer- und Hafenstadt mit ca. 36.000 Einwohnern. Der Name stammt von den vielen Schwalbennester (span. nide/nido), die in den umliegenden Höhlen gesammelt und für die berühmte chinesische Suppespezialität verwendet werden - MAHLZEIT!







Im Zuge eines Motorradtrips haben wir den einzigartigen und vom Tourismus NOCH verschonten Nacpan Beach entdeckt. Nachdem die Tricyclemafia uns ein unglaubliches Geld für die einstündige Fahrt dort hin abknöpfen wollte war klar - wir fahren mit dem Jeepney. Zur Erinnerung - Jeepneys sind umgebaute Kleinbusse, die von den US-Amerikanern nach ihrem Rückzug von den Philippinen zurückgelassen wurden und dienen seither als öffentliche Verkehrsmittel.


On the top of the roof!!! Über steinige Straßen und bei viel Gestrüpp kann schon vorkommen, dass da bei an Sitzplatz auf dem Dach ein quer hängender Baumstamm entgegen kommt. 

BEVOR der Baumstamm gesichtet wurde
NACHDEM der Baumstamm gesichtet wurde
Zum Glück handelte es sich dabei nur um einen leichten Bambusstamm, den wir ganz einfach anheben konnten.






Beim Essen im Dorf bekamen wir von diesem netten Herren ein Angebot für einen Grundstückkauf. Nach der Besichtigung war klar, dass Aufklärungsbedarf über eine einheitliche Definition des Flächenmaßes besteht. Wir haben es dann doch bleiben lassen.

Laundry Day - es nutzt eh nix, die Wäsche wascht sich leider nicht von selbst. Oba irgend etwas passt nicht so ganz - sucht den Fehler in den Bildern...


Eine traumhafte Landschaft - seht und genießt







Nun heißt es Abschied nehmen von unserem Traumstrand und weiter geht es nach Puerto Princessa, von wo aus wir die Philippinen nun endgültig verabschieden werden. So ist zumindest der Plan - seht in unserem nächsten Blogeintrag wie es tatsächlich weitergeht.