In Dumaguete ist nur ein Kurzaufenthalt
geplant und da uns am nächsten Tag wieder eine lange Busfahrt bevor
steht, entschließen wir uns den Fitnessbereich unserer Unterkunft in
Anspruch zu nehmen. Schon bei der Frage ob wir den Raum benutzen
können, waren die Gastgeber und deren Kinder aus dem Häuschen.
Neugierig aber schüchtern beobachteten sie, wie wir mit dem Laptop
anrückten um ein paar Bodyweightübungen unter Anleitung zu machen
(für Interessierte: „You are your own gym“ von Mark Lauren –
eine Kostprobe gibt’s auch auf youtube). Es hat aber nicht lange
gedauert und kaum Überredungskunst erfordert, um unser Publikum zum Mitmachen zu animieren. Viel Lachen, viel Schweiß und endlich wieder
mal auspowern.
Nachdem wir Dumaguete um 3.00 morgens mit dem ersten Bus Richtung Bacolod verlassen haben, ging es 6 Stunden und 2 Bordfilme später mit der Fähre nach Iloilo und weiter nach Guimaras, einer kleinen Insel im Süden von Panay, die für Ihre Mangos weltbekannt ist. Die hier wachsenden Früchte werden sogar im Buckingham Palace und im Weißen Haus serviert.Wie immer ohne fixen Plan, wollten wir nur eine leistbare Unterkunft finden und von dort aus mit dem Motorrad die Insel erkunden. Es stellte sich allerdings schnell heraus, dass dies auf dieser Insel nicht wirklich möglich ist. Offizielle Motorradverleihe gibt es nicht , also mussten wir uns bei den Tryciclefahrern schlau machen, die sich jedoch wenig kooperativ zeigten und sich einen super Deal erhofften, indem sie uns lebensgefährliche Krücken um den dreifachen Preis, den wir in Siquijor bezahlt haben, anboten. Nachdem auch die Qualität der Unterkunft den verlangten Preis in keinster Weise rechtfertigen konnte, packten wir unsere Sachen wieder zusammen und machten uns am nächsten Tag auf den Weg nach Boracay.
Anscheinend haben wir beim Reisegott
(oder Jehova, oder Allah oder beim Spaghettimonster) einen Stein im
Brett, denn es ging mühelos mit dem Jeepney quer über die Insel bis
zum Hafen. Im Jeepney saß Angi neben Adolfo, der sich vor langer, langer Zeit einen Tunnel aus einem deutschen Bunker direkt auf die Philippinen gegraben hat. Hier lebt er nun und genießt sonnengebräunt sein Leben als philippinischer Fernsehkoch.
Man möchte nicht glauben wieviel in ein Jeepney reinpasst!!! |
Gerade noch rechtzeitig hüpfen wir auf
das Pump Boat, das uns nach Iloilo zurückbringt. Danach mit dem Taxi
zum Busbahnhof, wo wir die letzten 2 Sitzplätze im Bus nach Caticlan
ergatterten. Nach Fast and the Furious 4 und 5 sowie einer höchst
anspruchsvollen Adam Sandler Komödie und einem netten Gespräch mit
einem Zeugen Jehova Wachturmvertreter (hier heißt das Heftchen
übrigens: What the Bible really says) steigen wir mit matschiger
Birne aber belustigt aus dem Bus und organisierten die Pump Boat
Tickets für eine der schönsten Inseln der Welt. Gott sei Dank sind
wir in der Hochsaison hierher gekommen, denn wer will schon günstig
wohnen und einen ruhigen Strand für sich alleine haben. Ist doch
viel schöner sich dieses Glück mit tausenden asiatischen Touristen
zu teilen. An einem ruhigen Strand entspannt ein gutes Buch lesen (in
meinem Fall „Der dunkle Turm“) und gechillt ein Bierchen zischen
kann ja jeder Vollidiot. Aber sich durch Menschenmassen an den Strand
zu drängen, ein Vermögen für einen kleinen Snack zu bezahlen und
sich bei lauter Technomuckenbeschallung einen Sonnenbrand
aufzureißen, ist nur was für harte Knochen! Wennst dann auch noch
eine Freundin hast, die dir nicht mal den kleinsten Spaß vergönnt,
dann kannst du dir wirklich gratulieren. Ich entdecke eine der
seltenen und unglaublich beeindruckenden Attraktionen am White Beach
- Banana Boat - und nach ein paar San Miguel Light, möchte ich mich am liebsten gleich auf die
Gummiwurscht draufschmeißn. Antwort von Angi: „Des konnst am
Ossiacher See a mochn!“ Statt Banana Boat gabs dafür geile Party!
Nachdem es auch hier keine Mietmopeds
gibt, erkunden wir zu Fuß einen Teil der Insel. Der 15 Minuten
entfernten Bulabog Beach soll ja einer der schönsten Kitesurfspots
in Asien sein, wo ich meiner neu entdeckten Leidenschaft nachgehen
kann. Aber leider...
Was in keinem Reiseführer steht: ab April gibts Algen im Sonderangebot... tja: don´t shit where you eat! |
der Schirm auf dem Wasser war ein 17qm Mattenkite, mit am 50 kg Grischpinkerl unten dran |
Es gibt kan Wind auf Boracay
es gibt kan Wind
Drum bleima nicht auf Boracay
drum fahr ma gschwind
Es ist so heiß auf Boracay
kein kühler Fleck
drum kehr ma ein
und sauf ma unsren Frust jetzt weg
Etwas abseits der Touristenhotspots gibt es Gott sei Dank noch ein paar sehr schöne Plätze auf dieser Insel. Wir haben zwar nur die erkundet, die wir zu Fuß erreichen konnten, aber wir konnten zumindest einen kleinen Eindruck gewinnen, wie die Insel vor 5 oder 10 Jahren einmal ausgeschaut haben könnte.
Etwas abseits der Touristenhotspots gibt es Gott sei Dank noch ein paar sehr schöne Plätze auf dieser Insel. Wir haben zwar nur die erkundet, die wir zu Fuß erreichen konnten, aber wir konnten zumindest einen kleinen Eindruck gewinnen, wie die Insel vor 5 oder 10 Jahren einmal ausgeschaut haben könnte.
So richtig nachdenklich macht einen
hier die extreme Schere zwischen Arm und Reich. Auf der einen Seite
abgemagerte kleine Kinder, die um essen betteln und auf der anderen
Seite ausgfressene Arschlochbälger, die sich um das Iphone vom
daneben sitzenden Papa streiten und herumschreien. (Zitat Angi: fetts
dindli, I werd da glei an grund geben zum schreien)
Obwohl sich Boracay als Touristenmoloch und nicht als Paradies herausgestellt hat, kommen wir bei einigen Bierchen und anregenden Gesprächen und Diskussionen zu einigen neuen Erkenntnissen unser Leben und unsere Lebensweise betreffend. Solche Erfahrungen gehören eben auch zum Reisen und wenn man etwas dabei lernt hat es auch etwas Positives.
Was zweite Weltkrieg und die weltbesten Tauchreviere gemeinsam haben gibt es beim nächsten Eintrag.
Obwohl sich Boracay als Touristenmoloch und nicht als Paradies herausgestellt hat, kommen wir bei einigen Bierchen und anregenden Gesprächen und Diskussionen zu einigen neuen Erkenntnissen unser Leben und unsere Lebensweise betreffend. Solche Erfahrungen gehören eben auch zum Reisen und wenn man etwas dabei lernt hat es auch etwas Positives.
Was zweite Weltkrieg und die weltbesten Tauchreviere gemeinsam haben gibt es beim nächsten Eintrag.